Amélies Sicht:
Mit halbgeöffnetem Mund sah ich ihn an, währendJustin sich über die Lippen leckte und sich meinem Gesicht langsamnäherte. Doch schon öffnete sich die Tür und Selena kam rein.Justin löste sich sofort von mir und fuhr sich verlegen durch dieHaare.
Er steckte seine Hände in die Hosentasche seinerJogginghose und sah auf den Boden.
„Ähm.. ich wollte nichtstören." murmelte Selena mit einem breiten Grinsen auf den Lippen.
„Hast du nicht." sagte Justin sofort, bevor ich irgendwassagen konnte. Ich schaute mit verträumtem Blick zu Justin, doch erschüttelte nur den Kopf und verschwand aus unserem Zimmer.
Miteinem Seufzen setzte ich mich auf mein Bett und vergrub mein Gesichtin meinen Händen.
„Ihr wolltet euch schon wieder küssen. Warumsagst du ihm nicht einfach, dass du es nochmal mit ihm versuchenwillst?" fragte Selena mich neugierig.
Ich zuckte mit denSchultern und fasste mir an den Bauch, da er wieder so extremkribbelte. Noch länger in Justins Nähe würde ich nicht aushalten.Zumindest nicht als Freunde. Aber eine Beziehung wollte ich auchnicht mit ihm anfangen, denn die war sowieso nur zum Scheiternverurteilt.
„Hast du ihn schon wegen Berlin gefragt?" wollteSelena schließlich wissen. „Ryan und ich fliegen nach dem Urlaubauch sofort nach Berlin, aber wir schlafen in einem Hotel."
Ichsah sie mit großen Augen an und grinste glücklich.
„Ihr seidauch in Berlin?"
Sie nickte und fuhr sich durch die Haare.
„Ich hab überlegt... vielleicht fliegt er ohne seine Freundeweg, wenn Ryan dabei ist."
Ich nickte und atmete tief ein undaus.
„Ich frag ihn bald!"
Doch daraus wurde soschnell nichts, denn Justin ging mir aus dem Weg. Er verbrachte nochviel mehr Zeit mit Khalil und Za, war fast den ganzen Tag mit ihnenSnowboarden oder Eishockey spielen und wenn er abends wiederkam nahmer sich sein Essen mit auf sein Zimmer. Nach dem Essen ging ermeistens Duschen und dann blieb er bis spät in die Nacht bei Khalilund Za auf dem Zimmer und jedes Mal wenn ich ihn rauskommen sah, roches im Haus nach Gras und Alkohol. Justin war ständig high oderbetrunken und in dem Zustand konnte ich auch nicht mit ihm reden. Ichgab mir die Schuld dafür, dass Justin jetzt noch mehr Drogen nahmals vorher. Vielleicht war er so distanziert, weil er gemerkt hatte,was ich für ihn empfand. Oder vielleicht war er selbst mit seinenGefühlen überfordert.
Ich wusste nicht, was mit ihm los war,aber ich dachte jeden Abend in meinem Zimmer darüber nach. Auchheute dachte ich darüber nach. Denise war mal wieder nichtaufzufinden und Khalil war auch verschwunden. Ich hoffte nur, dassdie Beiden nicht zusammen unterwegs waren.
Selena schliefbereits, da es nachts um drei war. Morgen war schon die Abreise undich hatte Justin immer noch nicht gefragt, ob er mit nach Berlinfliegen würde.
Selbst meine Eltern wussten schon Bescheid, dassich morgen nach Deutschland kam und sie waren auch schon vorgewarnt,dass Justin eventuell mitkam. Doch dazu musste ich ihn erstmalfragen.
Da ich mal wieder nicht schlafen konnte und in Ruhenachdenken wollte, ging ich aus dem Zimmer und wanderte insWohnzimmer, wo wir einen Kamin hatten, den wir jederzeit anmachenkonnten. Das war wohl der Ort, an dem man am entspanntestenNachdenken konnte.
Als ich das Wohnzimmer betrat blieb ich abruptstehen, denn es saß schon jemand vor dem Kamin. Und anhand derTattoos am linken Arm und an den Schultern wusste ich, dass es Justinwar.
Er drehte sich zu mir um und seufzte.
„Was machst duhier?" fragte ich ihn neugierig.
„Nachdenken. Und du? Wiesoschläfst du nicht?"
Ich zuckte mit den Schultern und setztemich neben ihn auf den Boden. Justin hatte nur eine Boxershorts an,was es mir schon wieder schwer machte klar zu denken.
„Ich kannnicht schlafen... wollte mich an einen ruhigen Ort setzen, um auchnachzudenken." flüsterte ich leise, da ich einen anderen Grundnicht sagen konnte.
Justin schaute mich an und obwohl es bis aufdas Feuer im Kamin dunkel war, erkannte ich seine dunkeln Augenringe.Außerdem sah ich erst jetzt, dass er eine Zigarette in der Handhielt.
„Du siehst müde aus." murmelte ich besorgt. Justinnahm einen Zug von seiner Kippe und drückte sie dann neben sich imAschenbecher aus.
„Ich hab ja auch die letzten zwei Nächtenicht geschlafen." erklärte er mir leise.
Ich starrte aufseinen rechten Arm, den zwei neue Tattoos zierten. Einmal ein Jokerund ein 'Love' Tattoo. Außerdem hatte er einen Kompass dazu bekommenund einen Notenschlüssel hinter dem Ohr. Justin hatte seinenTätowierer vor zwei Tagen nach Aspen geholt, um sich die Tattoosstechen zu lassen. Ich wusste nicht so recht, was ich davon haltensollte, aber es war sein Körper und somit ließ ich ihn machen.
„Duhast die letzten zwei Nächte durch gekifft." sagte ich leise.Justin verdrehte die Augen und nickte.
„Und? Was willst dudagegen tun?" fragte er wütend. Ich sah ihn mit offenem Mund anund schüttelte verständnislos den Kopf.
„Ich hab dirnichts getan, Justin! Keine Ahnung, wieso du sauer auf mich bist undmich seit Tagen ignorierst! Ich mach mir nur Sorgen um dich!"schrie ich aufgebracht und es war mir egal, wenn ich ausversehenSelena oder Ryan wach machte.
Justin fuhr sich durch die Haareund seufzte leise.
„Es tut mir leid... ich bin nicht sauer aufdich. Ich bin einfach übermüdet."
Ich leckte mir über dieLippen und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Justin griffkurz hinter sich und nahm sein Glas vom Wohnzimmertisch.
Wirsaßen auf dem Boden, aber der Tisch war trotzdem in Reichweite,sodass Justin sein Glas ohne Probleme nehmen konnte. Er trank einenSchluck und verzog sein Gesicht danach, weshalb ich wusste, dass esnicht nur Cola war.
„Ist da Alkohol drin?" fragte ich ihnneugierig. Justin stellte das Glas wieder hinter sich auf den Tischund sah mich mit müden Augen an.
„Und wenn schon."
Ergähnte und fuhr sich mit dem Handrücken über die Augen. Ich wolltenicht näher auf den Alkohol eingehen, sondern wollte ihn endlichwegen Berlin fragen. Vielleicht hatte ich ja Glück und er würde mitmir nach Berlin fliegen.
Mutig nahm ich seine Hand in meine unddrückte sie ein bisschen. Justin schaute mir mit gerunzelter Stirnin die Augen und ich erwiderte seinen Blick.
„Ich fliege morgennach Berlin... Selena und Ryan werden auch in Berlin sein und... ichwürde dich gerne bei mir haben." flüsterte ich leise.
„Wieso?"wollte er verwirrt wissen. Sein Atem roch nach Rauch und minimal nachAlkohol, aber das ignorierte ich einfach mal.
„Du hast imUrlaub so viel Zeit mit Khalil und Za verbracht und... na ja... wenigZeit mit mir und ich würde gerne mehr Zeit mit dir verbringen...alleine... ohne die Beiden. Und in Berlin sind kaum Paparazzi undmeine Eltern würden sich auch freuen, dich wiederzusehen."
Ichkonnte nicht sagen, dass ich ihn eigentlich von den Drogen wegkriegenwollte, denn dann wäre er wieder wütend geworden.
Justinseufzte und starrte auf unsere Hände, die miteinander verschränktwaren.
„Khalil und Za willst du nicht dabei haben, stimmt's?"fragte er mich neugierig.
„Stimmt."
Justin fuhr sichdurch die Haare und dachte kurz nach. Er strich mit seinem Daumenüber meinen Handrücken, was sich so unglaublich gut anfühlte, dassich eine Gänsehaut am ganzen Körper bekam.
„Okay... ich kommmit." sagte er schließlich. Diese Worte machten mich so glücklich,dass ich wie ein Honigkuchenpferd grinste. Justin legte seinen Arm ummich und strich über meinen Oberarm.
„Du bist ganz kalt.."murmelte er leise. Er stand auf und holte eine Wolldecke von derCouch, die er uns über die Schultern legte. Er rutschte ganz dichtan mich ran, damit wir uns beide in die Decke kuscheln konnten. Dabeispürte ich seinen nackten Oberkörper an meinem Arm und ich zittertegleich noch viel mehr.
Lächelnd starrte ich zum Kamin und dachteüber Justin und mich nach. Dabei spürte ich Justins Blick auf mirund ich wurde immer nervöser.
„Du bist wunderschön."hauchte er auf einmal. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und schon lagenseine Lippen auf meinen. Ein Feuerwerk explodierte in meinem Körperund ich konnte nicht mehr atmen. Der Kuss war kürzer als dieanderen, die wir bis jetzt hatten. Trotzdem merkte ich, wie sehr ichihn liebte.
Justin löste sich von mir und schütteltefassungslos den Kopf.
„Tut mir leid.. ich.. ich bin müde undkaputt.. und der Alkohol.. ich.." stotterte er, doch ich legteeinen Finger auf seine Lippen und sah ihm tief in die Augen.
„Sagnichts.."
Dann legte ich meine Hände in seinen Nacken undküsste ihn noch einmal. Justin erwiderte den Kuss und strich mir mitseinem Daumen über die Wange. Wir vergaßen alles um uns herum, biswir unterbrochen wurden.
„Ey, Bizzle!"
Justin löstesich abrupt von mir und setzte sich ein Stück von mir weg. Wirschauten zu Za, der nur in Boxershorts im Wohnzimmer stand und unsmit großen Augen anschaute.
„Was?" fragte Justin genervt. Erstand auf und hielt mir seine Hand hin, um mir ebenfalls hoch zuhelfen. Trotzdem wollte er mich dabei nicht ansehen, was ich gutverstehen konnte. Ich war so verwirrt über die ständigen Küsse.
„Ich kann nicht pennen, kommst du mit ins Zimmer 'ne Rundekiffen?"
Ich verschränkte die Hände vor der Brust und starrteZa verständnislos an.
„Das zum Thema du bringst ihn nichtdazu, Drogen zu nehmen!" keifte ich wütend. Justin sah mich mitwütendem Blick an und fuhr sich durch die Haare.
„Lass Za inRuhe, er hat nur gefragt und es sind immer noch meineEntscheidungen!" raunte er mit ernster Stimme.
„Klar, Mann."murmelte er schließlich zu Ryan.
Ich stellte mir vor Justin undschaute ihm tief in die Augen.
„Du bist übermüdet, dusolltest schlafen." riet ich ihm besorgt. Justin lachte und schobmich zur Seite.
„Du bist nicht meine Mutter."
Mit denWorten verschwand er bei Za im Zimmer.
Justins Sicht:
Wastat ich nur? Wieso hatte ich Amélie schon wieder geküsst?
Warumkonnte ich mich nicht einfach von ihr fernhalten, oder sie zumindestwie eine beste Freundin behandeln?
Ich durfte ihr nicht nocheinmal mein Herz schenken, denn dann war ich am verletzbarstem. Siehatte so einen depressiven Idioten wie mich nicht verdient. Sie hatteetwas besseres verdient.
Verzweifelt saß ich auf Khalils Bett,denn das war heute Nacht frei, da er irgendeine Frau aufgerissenhatte. Ich hatte mir bereits einen Joint gedreht und zündete ihn an,bevor ich einen starken Zug nahm.
„Also... was ist das zwischeneuch?" fragte Za mich neugierig, während auch er an seinem Jointzog.
„Ich... ich liebe sie und ich hab ihr versprochen morgenfür ein paar Tage mit ihr nach Berlin zu fliegen. Verdammt, Za...ich weiß nicht wie lange ich es noch aushalte nur mit ihr befreundetzu sein." schluchzte ich verzweifelt. Mir war schon wieder nachHeulen zumute, wie immer wegen meinen Depressionen. Doch ich durftenicht weinen, denn ich wollte nicht auch noch Za von meiner Krankheiterzählen. Es reichte mir schon, dass Ryan Bescheid wusste.
„Nurmit ihr befreundet? Alter ihr habt euch gerade geküsst! Schonwieder! Gib ihr doch eine zweite Chance. Versucht es nochmal, denn esist offensichtlich, dass ihr Beide ineinander verliebt seid." sagteZa mit ernster Stimme.
Ich leckte über meine Lippen und gähnteanschließend wieder, weil ich wirklich übermüdet war.
„Ichwürde ihr ja eine zweite Chance geben... aber... ach ich kann nichtdarüber reden."
Sie hatte nun mal nicht verdient, dass sie mitso einem Problemjungen wie mir zusammen war. Wenn wir wieder eineBeziehung führen würden, würde ich sie mit meinen Depressionen nurrunterziehen, sie selbst zum Heulen bringen und sie ständigenttäuschen. „Ich geh schlafen, Mann!"
Ohne weitere Wortedrückte ich den Joint aus und ging in mein Zimmer, wo Ryan immernoch friedlich schlief. Ich schmiss mich ins Bett und auch dieseNacht sollte für mich eine schlaflose Nacht werden. Das Einzige,dass ich tat war an die Wand starren.
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Life is like a dance.
Фанфик**Life is like a dance. Sometimes you lead, sometimes you follow.** Dies ist die Geschichte von Amélie Bender - einer Schülerin aus Berlin. Und Justin Bieber - einem Weltstar. - Life is like a dance © by KimLovee (Re-Upload hier auf Wattpad, da...