Kapitel 55

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Justin's Sicht:

Ich hörte ihr 'Justin warte!', aber ich reagierte nicht darauf, denn ich hatte kein Bock noch mehr mit ihr zu diskutieren. Wieso vertraute sie mir nicht? Dachte sie wirklich, ich würde auf Tiffany stehen? Gott, da wollte ich einmal meine Ruhe, weil ich ein anstregendes Konzert hinter mir hatte und dann warf sie mir irgendwelche Sachen an den Kopf, die gar nicht stimmten.
Ehrlich gesagt war es mir jetzt egal, dass wir uns gestritten hatten. Ich wollte nur noch rüber zu Fredo, um kurz zu entspannen. In einer halben Stunde musste ich sowieso wieder rüber, weil dann die Busse losfuhren und ich wollte Amélie nicht die ganze Busfahrt über alleine lassen.
Als ich bei Alfredo im Tourbus ankam, begrüßte ich auch Kenny, der ebenfalls in dem Bus schlief. „Was ist los? Du siehst nicht gerade glücklich aus!" sagte Alfredo, nachdem ich mich auf die kleine Couch gesetzt hatte. „Ich hab mich mit Amélie gestritten! Frauen können echt kompliziert sein." murmelte ich genervt.
„Worum ging es in dem Streit?" wollte Kenny verwirrt wissen. „Ist egal. Unwichtig." sagte ich einfach nur. Ich wollte den Streit nicht an die große Glocke hängen, deshalb verheimlichte ich, worum es in dem Streit ging.
Fredo brachte mir ein Glas Wasser. „Danke, Bro." flüsterte ich lächelnd. Doch mein Lächeln war nicht echt, denn ich spürte wie sehr Amélie mir fehlte und wir sehr ich es doch bereute, einfach gegangen zu sein. Vielleicht hätte ich mich umdrehen sollen. Vielleicht wollte sie sich entschuldigen, weil sie so überreagiert hat. Nein, es war gut das ich gegangen war, denn jetzt konnte sie darüber nachdenken, was sie mir für Vorwürfe gemacht hat. Als ob ich wirklich etwas mit einem anderen Mädchen anfangen würde. '
Ich stöhnte kurz und lehnte meinen Kopf gegen die Wand hinter mir. Sofort schloss ich die Augen, denn das Konzert und vor allem der Streit hatte mir die letzte Power genommen.

Plötzlich hörten wir von draußen meine Mutter nach Scooter schreien. Ich dachte mir nichts dabei, weil sie öfters schrie, wenn Scooter sofort zu ihr kommen sollte. Doch dann ging die Tür auf und Scooter platzte herein. „Amélie ist bewusstlos!" schrie er schockiert.
Mein Mund klappte auf und ich hatte das Gefühl, als hätte ich mich überhört. Meine Freundin war bewusstlos? Ohne lange zu warten, sprang ich auf und rannte an allen vorbei. Dabei rammte ich leider Alfredo, aber der hielt das schon aus.
Ich rannte über den Parkplatz und mein Weg führte zu dem Tourbus von Amélie und mir, wo Pattie auf dem Boden neben Amélie hockte. Amélie lag wirklich ohnmächtig auf dem Boden und ich machte mir sofort voll die Vorwürfe. Wenn ich mich umgedreht hätte, hätte ich sie viel früher gesehen.
Wenn der Streit nicht gewesen wäre, dann würde sie jetzt nicht auf dem Boden liegen. Zum Glück hatte meine Mutter sie gefunden, sonst hätte sie da noch über eine viertel Stunde gelegen.
„Wieso war Amélie alleine hier?" fragte meine Mutter verwirrt, als ich mich neben sie gehockt hatte und Amélie's Hand in meine nahm. „Wir haben uns gestritten und ich bin rüber zu Fredo." antwortete ich ihr.
Es bildeten sich langsam Tränen in meinen Augen, weil ich wirklich Schuldgefühle hatte. Ich war nicht für Amélie da, als sie umgekippt ist. Was war ich eigentlich für ein schlechter Freund?
Ich strich mit meiner Hand über ihre Wange und klatschte leicht dagegen, als meine Mutter ihr einen nassen Waschlappen auf die Stirn legte.
Ein paar Sekunden später kam Amélie langsam wieder zu sich. „Justin?" fragte sie mit leiser Stimme. „Ja ich bin bei dir." flüsterte ich mit einem leichten Lächeln.
Sie stand ganz vorsichtig auf, wobei ich ihr half. „Was ist passiert?" wollte sie wissen. Ich hob sie hoch und trug sie zum Bett. Dort legte ich sie sanft rein und deckte sie zu. Dann setzte ich mich an die Bettkante. „Ich weiß das wir uns gestritten haben und dann bist du gegangen, mir wurde schwindelig und den Rest weiß ich nicht." fügte Amélie noch hinzu.
„Wir vergessen den Streit einfach, okay? Es tut mir so leid das ich gegangen bin. Ich hätte für dich da sein sollen." murmelte ich traurig. Amélie legte einen Finger auf meine Lippen. „Ich habe überreagiert. Du musst dich nicht entschuldigen. Ich will nur nicht mir dir streiten." sagte sie überzeugt.
Ich war so froh, dass sie mir nicht mehr böse war. Streiten wollte ich wirklich nicht mit ihr, denn wir hatten uns mal geschworen nie wieder zu streiten.

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