Kapitel 126

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Amélies Sicht:


Als ich am nächsten Morgen aufwachte, dröhnte mein Kopf total. Ich erinnerte mich gar nicht mehr daran, dass ich mich ins Bett gelegt hatte. Ehrlich gesagt erinnerte ich mich nur noch daran, wie Denise und ich in der Küche waren. Alles andere war wie ausgelöscht.

Ich drehte mich qualvoll um und sah, dass Justin nicht neben mir lag.

Wo war er?

In dem Moment kam er in mein Zimmer. Er war komplett fertig gestylt und hielt ein Tablett mit Frühstück in der Hand.

„Du bist wach!" sagte er mit kalter Stimme. Ich war ganz erschrocken darüber, dass er so kalt sein konnte. „Hier dein Frühstück. Wir müssen in eineinhalb Stunden am Flughafen sein, also beeil dich lieber. Ich hab schon deine Sachen in einen Koffer gepackt. Ich warte unten auf dich." murmelte er leise.

Ich schaute ihn erschrocken an und nahm ihm das Tablett ab. Er wollte sich wieder umdrehen und gehen, aber ich rief sofort seinen Namen. „Justin!"

Er drehte sich um und schaute mich mit hochgezogener Augenbraue an. „Was?" keifte er wütend.

„Was ist gestern Abend passiert?" fragte ich leise. Ich hatte ein bisschen Angst davor, was ich getan hatte. Mir war bewusst, dass ich mich betrunken hatte, aber ich wusste nicht, was ich im betrunkenen Zustand alles getan hatte.

„Genug.." flüsterte Justin enttäuscht.

Er verschwand aus meinem Zimmer und schloss die Tür hinter sich zu.

Ich starrte auf das Frühstück und seufzte traurig. Justin war ziemlich sauer, aber ich konnte es ihm nicht verübeln, immerhin hatte ich das Kind gefährdet.


Traurig aß ich das Frühstück auf und stand anschließend auf, um ins Badezimmer zu gehen. Mein Kopf dröhnte total und ich musste meine Augen zusammenkneifen, um die Schmerzen zu ertragen. So fühlte es sich also an, wenn man einen Kater hatte.

Ich schwor mir, dass ich dieses Gefühl nie wieder spüren wollte. Kein Alkohol mehr.

Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das lauwarme Wasser über meinen Körper laufen. Genüsslich schloss ich die Augen und versuchte mich zu entspannen, aber das war kaum möglich, denn ich wusste, dass Justin sauer auf mich war.

Aus dem Grund duschte ich mich relativ schnell zu Ende und wickelte mir ein Handtuch um den Körper. Als ich vor dem Spiegel stand war ich ganz erschrocken darüber, wie fertig ich aussah.

Ich deckte mir die Augenringe ab und schminkte meine Augen noch relativ dezent.

Anschließend ging ich in mein Zimmer, wo ich mich umzog.

Nervös stand ich vor meinem Spiegel, am Schrank und schaute mich an. Was dachten meine Eltern von mir? Sie hatten wohl mitbekommen, dass ich betrunken war.

Ich atmete tief ein und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Bei jedem Schritt pochte mein ganzer Kopf, aber das versuchte ich zu ignorieren. Ich hatte selbst Schuld.

Justin stand mit zwei Koffern im Wohnzimmer und wartete eigentlich nur noch auf mich. Wir mussten ja ein paar Sachen mitnehmen, weil wir in Kanada und in Atlanta nichts hatten.


„Bist du fertig?" fragte Justin mit kalter Stimme.

Ich schuate ihn schuldbewusst an und nickte.

„Wir kommen nicht mit, wir müssen zur Arbeit." murmelte meine Mum plötzlich. Sie sagten ja gar nichts zu der letzten Nacht. Vielleicht hatte Justin darauf bestanden, nichts zu sagen.

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