Kapitel 57

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Justin's Sicht:


Ich redete den restlichen Tag mit niemandem mehr, außer mit meinen Fans, als ich ein Meet & Greet hatte. Ein Mädchen fragte mich irgendwann, wie es mir ging. „Es geht mir gut und dir?" log ich mit einem gezwungenen Lächeln.
Meine Fans hatten keine Ahnung, dass ich Single war und sie sollten es auch erstmal nicht erfahren. Ich musste zuerst versuchen, selber damit klar zu kommen, dass ich das Beste was mir je passiert ist, verloren hatte.
„Mir geht es auch gut! Wo ist Amélie eigentlich?" fragte Bella - so nannte sich das Mädchen - plötzlich. Mein Herz verkrampfte sich bei dieser Frage und mir wurde ganz übel.
„Amélie liegt im Bett, ihr geht es nicht so gut." sagte ich schließlich. Ich versuchte meine Stimme stark klingen zu lassen, aber das war kaum möglich. Ich vermisste Amélie und ich bereute es, dass ich solche schlimmen Sachen zu ihr gesagt hatte.
Trotzdem wollte ich sie nicht um Verzeihung bitten, denn sie musste mal drüber nachdenken, wie sie sich verhalten hatte. Noch nicht mal Selena war so eifersüchtig, wie sie und ich konnte es gar nicht ab, wenn meine Freundin kein Vertrauen hatte.
Aus dem Grund versuchte ich eiskalt zu sein, wenn es um Amélie ging. Sie war jetzt Vergangenheit und ich musste über sie hinweg kommen.
„Kannst du ihr gute Besserung von mir bestellen? Ihr seit das tollste Paar der Welt!" schwärmte Bella. Ich nickte einfach nur und versuchte ein lächeln mit meinen Lippen zu formen.
Nach einer weiteren Minute war das Meet & Greet vorbei und ich ging in die Umkleide, wo ich mich umzog. Als ich komplett fertig war, ging die Tür auf und Tiffany kam rein.
„Hey." sagte ich lächelnd.
Wahrscheinlich würde Amélie mir jetzt schon wieder an den Kopf werfen, dass ich auf Tiffany stehen würde.
„Justin ich weiß das ihr euch wegen mir getrennt habt! Das war nicht meine Absicht!" sagte sie sofort.


Ich stand auf und ging zu ihr hin. „Es ist nicht deine Schuld, sondern die Schuld von Amélie und mir. Es ist okay, Trennungen gehören zum Leben dazu. Mach dir keine Vorwürfe." sagte ich zu ihr.
Tiffany hatte gar keine Möglichkeit zu antworten, weil ich an ihr vorbei ging.
„Wo ist Amélie? Guckt sie heute gar nicht zu?" fragte Scooter mich verwirrt. Er wusste von der Trennung! Wieso erwartete er jetzt, dass sie zuguckte?
„Nein." antwortete ich kalt.
Dann ging ich auf die Bühne und begann den ersten Song. Meine Fans waren heute wieder gut drauf und sie schrien sich die Seele aus dem Leib. Bei den Tänzen mit Tiffany, musste ich an Amélie denken. Normalerweise spürte ich bei 'As long as you love me' nichts, als Schmetterlinge im Bauch, aber wenn ich mit Tiffany tanzte spürte ich gar nichts.
Nur Leere.
Während des ganzen Konzerts lachte ich kaum. Ich versuchte es, aber es klappte einfach nicht. 'Be alright' sang ich heute extra gefühlvoll. Ich sang mir alle Schmerzen von der Seele und schloss die meiste Zeit die Augen, damit meine Fans nicht sahen, dass ich weinte.
Bei der Stelle, wo ich 'I love you' singen sollte, sang ich 'I loved you'. Meine Fans bekamen es natürlich mit und aus dem Grund wurde es nach dem Konzert Gesprächsthema Nummer eins.
Auf Twitter bekam ich tausende Nachrichten, ob es zwischen Amélie und mir vorbei war. - Ich antwortete nicht.
Die Presse spekulierte auch über eine mögliche Trennung - Ich reagierte nicht darauf.
Amélie bekam es natürlich auch mit, dass ich heute 'I loved you' gesungen hatte, denn die Fans verbreiteten es in sekundenschnelle auf Twitter, sodass mir wenig später der Eintrag von Amélie ins Auge stach.
'I loved you too.'
Mein Herz tat weh, als ich das las. Eine Trennung war gar nicht so leicht, wie ich dachte.

Amélie's Sicht:

Justin hatte also 'I loved you' anstatt 'I love you' gesungen. Ich bereute es sofort, dass ich mich auf Twitter angemeldet hatte, denn ich bekam hunderte Nachrichten, in denen mich Beliebers fertig machten, weil ich Justin das Herz gebrochen hatte.
ER hatte MIR das Herz gebrochen, nicht andersrum.
Aber ehrlich gesagt, war es mir egal. Justin war Vergangenheit und ich musste jetzt stark bleiben, denn jeden Moment kam Justin durch diese Tür.
Wie gesagt.. Keine zwei Minuten, nachdem ich mich ausgeloggt hatte, betraten Justin und Alfredo den Raum.
Justin lachte, aber ich sah, das es nicht ernst gemeint war. Dazu kannte ich Justin einfach zu gut.
„Hey Amélie." sagte Alfredo lächelnd. Er umarmte mich zur Begrüßung und ich war froh, dass wenigstens er noch mit mir redete.
Justin hockte sich hin und begann Chio zu streicheln, der auf ihn zugerannt war.
„Du sag mal Fredo, ist bei euch im Bus noch ein Bett frei?" fragte Justin plötzlich. Mein Mund klappte auf, als er das fragte. Wollte er mich jetzt alleine in diesem Bus schlafen lassen. Alfredo bemerkte offenbar meinen schockierten Blick, denn er schüttelte den Kopf. „Nein bei uns sind alle voll." sagte er.

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