AméliesSicht:
Ich legte meine Hände in seinen Nacken und erwiderteden Kuss, weil ich es einfach nicht über's Herz brachte, mich vonihm zu lösen.
Justin strich mir seinem Daumen zärtlich übermeine Wange und küsste mich mit so viel Gefühl, dass ich fast inOhnmacht fiel. Wenn Justin mich nicht festhalten würde, dann würdenmeine Beine einfach zu Wackelpudding werden und ich würdezusammenklappen. Sanft massierten sich unsere Lippen gegenseitig undich konnte nur mal wieder feststellen, wie sehr ich seine Küssevermisst hatte. Die Trennung spielte plötzlich keine Rolle mehr, eszählte nur noch das Hier und Jetzt. Dieser Augenblick.
Dochleider löste Justin sich irgendwann von mir und legte seine Stirngegen meine, während er mir in die Augen sah und schwer atmete. Ichwollte etwas sagen, aber ich bekam kein Wort raus. Der Kuss hattemich sprachlos gemacht und ich spürte immer noch das Kribbeln aufmeinen Lippen. Justin fing plötzlich an zu lächeln und er hauchtemir einen Kuss auf die Wange, bevor er zu seinen Freunden fuhr, dieBeide an der Bande standen und mich anstarrten.
Ich drehte michnach rechts und sah Selena, die mit zwei Tassen heißer Schokolade dastand und mich angrinste. Sie reichte mir eine Tasse und ich nahm sieihr dankend ab.
„Ich hab doch gesagt, ihr küsst euch. Und ichsaht soooooooooo süß aus!" schwärmte sie quiekend. Ich konnteihr gar nicht antworten, weil mein Blick zu Justin wanderte, der michebenfalls ansah und genauso verwirrt aussah wie ich.
Ich brachteden ganzen restlichen Tag kein Wort mehr raus, auch nicht als wir zuAbend aßen. Denise und Khalil waren immer noch nicht aufgetaucht undkeiner von Beiden meldete sich bei uns, aber wir machten uns keineSorgen, immerhin waren die Zwei alt genug. Und ehrlich gesagt hatteich nichts dagegen, wenn Khalil spurlos verschwand.
Wiraßen Salat mit Putenstreifen und einem leckeren Joghurt Dressing unddie Jungs aßen dazu einen großen Cheeseburger. Ich saß nebenSelena und Justin saß mir direkt gegenüber, sodass ich gezwungenwar ihn anzusehen, wenn ich nach oben schaute. Doch jedes Mal, wennwir uns ansahen schauten wir schnell wieder weg, weil uns dasirgendwie unangenehm war uns in die Augen zu sehen.
Als allefertig gegessen hatten, kümmerten sich Ryan und Selena um dasAbräumen und ich sah Justin dabei zu, wie er sich eine Zigaretteanzündete und in sein Zimmer verschwand. Mit verwirrtem Ausdruckging ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf die Couch. Za setzte sichzu mir und sah mich mit gerunzelter Stirn an.
„Justin hat mirheute auf dem Eis gesagt, dass du das süßeste Mädchen der Weltbist." flüsterte Za lächelnd. Bei den Worten wurde mir ganz warmum's Herz und ich wurde im Gesicht rot wie eine Tomate.
„So einKompliment hab ich gar nicht verdient." murmelte ich mit ernsterStimme. Justin sollte mich nicht als das süßeste Mädchenbezeichnen... er wusste ganz genau, dass ich ihn damals extremverletzt hatte, also wieso machte er mir immer noch dieseKomplimente?
„Amélie... ich war seit eurer Trennung fast immeran seiner Seite. Es ging ihm dreckig, er hat nur geheult und erwusste nichts mehr mit seinen Leben anzufangen, aber diese Phase hater überwunden. Er liebt dich so sehr, dass er dir alles verzeihenwürde und du hast dich verändert, du bereust das, was du getan hastund das weiß Justin. Deswegen ist es sehr wohl berechtigt, dass erdir Komplimente macht." erklärte Za mir.
Ich zuckte mit denSchultern und leckte mir über die Lippen und wenn ich die Augenschloss spürte ich sofort wieder das Gefühl von Justins Lippen aufmeinen.
Ohne noch irgendwas zu sagen stand ich auf und ging zuJustin und Ryans Zimmer. Ich klopfte natürlich an und als Justinsagte: „Herein!" öffnete ich die Tür und schloss sie hinter mirwieder.
Justin saß im T-Shirt auf dem Bett und versuchte sichmit seiner linken Hand seine rechte Schulter bzw. Nacken zumassieren.
„Hast du Schmerzen?" fragte ich ihn verwirrtund Justin nickte.
„Bin ein bisschen verspannt." flüsterteJustin leise. Ich schaute mich im Raum um und musste lachen, als ichdie beiden ungemachten Betten sah.
Außerdem lag bei Justin aufdem Nachttisch eine Packung Zigaretten und ein Feuerzeug, was mirnoch weniger gefiel, aber das war seine Sache.
„Du würdestmich nicht zufällig massieren, oder?" wollte Justin unsicherwissen. Ich starrte ihn mit offenem Mund an und leckte mir über dieLippen.
„Ähm... doch... klar... kann ich machen." stotterteich, weil ich beim Gedanken, Justins Haut zu berühren, eineGänsehaut bekam und es mir die Sprache verschlug.
Justinlächelte.
„Du bist die Beste!"
Er zog sein T-Shirt überden Kopf und ich hörte beinahe auf zu atmen. Es war nicht so, alshätte ich Justins Körper noch nie gesehen, aber ich hatte seineHaut lange nicht mehr so intensiv berührt, wie beim massieren.Außerdem war er seit dem letzten Mal noch muskulöser geworden.
Lächelnd legte er sich auf sein Bett - und zwar auf seinenBauch - und benutzte seine verschränkten Arme als Kopfkissen.
Ich setzte mich seitlich auf sein Bett und strich sanft überseinen Rücken. Ich fuhr über sein Indianertattoo und über seinenBibelspruch und lächelte automatisch, weil ich den Psalm einfachliebte.
Dann begann ich damit ihn zu massieren. Justin schlossdie Augen und brummte leise, was er immer tat wenn er irgendwasgenoss.
Ich hoffte nur, dass er das Zittern meiner Hände nichtbemerkte, denn das wäre ziemlich peinlich. Es war mir so schonseltsam genug, dass ich ihn als beste Freundin massierte und wir unsvor ein paar Stunden noch geküsst hatten.
Nach einer gutenViertelstunde hatte ich das Gefühl, als wenn Justin eingeschlafenwar. Grinsend hörte ich auf ihn zu massieren und Justin öffnetesofort die Augen und drehte sich auf den Rücken, um mich anzusehen.
„Oh.. ich dachte du schläfst." murmelte ich verlegen. Ichmusste daran denken, wie er zu Za gesagt hatte, dass ich das süßesteMädchen der Welt war.
„Nee ich schlaf nicht. Sag mal.. kannich dich von meiner Vorband zu meiner Masseurin befördern?" fragteer neugierig.
Ich lachte und schlug ihm leicht gegen seine nackteBrust.
„Davon träumst du wohl, Bizzle!" scherzte ich, bevorich ihm die Zunge rausstreckte. Justin lächelte glücklich undschaute mir in die Augen, wie er es vorhin vor dem Kuss auch getanhatte. Ohne an irgendwas zu denken, legte ich meine Hände an seinenHals und strich zärtlich über sein Schlüsselbein bis zu seinerBrust. Justin folgte meinen Bewegungen für einen kurzen Moment, biser mir wieder in die Augen sah. Wir waren uns sehr nahe, es fehltennur noch zwei Zentimeter bis zu einem weiteren Kuss. Meine Händeruhten immer noch auf seinen Brusttattoos, weil ich mich nicht mehrbewegen konnte. Seine Augen zogen mich schon wieder in den Bann.
Doch dann wurde die Tür aufgerissen und Ryan kam rein.
„Oh..ähm.. ich wollte nicht stören!" murmelte er verwirrt. Ich löstemich abrupt von Justin und stand vom Bett auf.
„Ich wollte ehgerade gehen."
Mit einem knallroten Gesicht und einemunglaublich heftigem Kribbeln im Bauch verschwand ich aus JustinsZimmer.
Justins Sicht:
Mit verträumtem Blickstarrte ich Amélie hinterher, als sie aus meinem Zimmer ging. MeinBauch kribbelte extrem stark und mein Herz hämmerte so schnell gegenmeine Brust, dass ich mir schon einbildete, meinen Herzschlag zuhören.
„Was läuft da zwischen euch, Alter?" fragte Ryanmich schließlich, nachdem er die Tür zugemacht hatte. Bevor ichantwortete, schaute ich auf die Uhr und ich sah, dass es bereits 21Uhr war. Wir hatten heute spät Abendbrot gegessen und Amélie hattesich bestimmt 'ne halbe Stunde bei mir aufgehalten.
„Zwischenuns läuft gar nichts. Sie hat mich nur massiert." erklärte ichgenervt, weil ich jetzt wirklich keine Lust auf Fragen hatte. Ryansah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an und leckte sich über dieLippen.
„Ach... heute Mittag hat sie deine Lippen massiert undjetzt deine Brust?"
Ich seufzte und starrte gegen die Wand,damit ich Ryan nicht ansehen musste. Er setzte sich auf sein Bett undstarrte mich neugierig an. „Du liebst sie, Mann."
Ichschloss die Augen und war sofort den Tränen nahe. Das Problem mitmir war einfach, dass ich instabil war. Von einer Sekunde auf dienächste fing ich an zu weinen, das war völlig normal. Aber esklappte auch umgekehrt, dass ich ganz plötzlich glücklich war, ohneirgendeinen Grund.
„Ja... Ich liebe sie! Verdammt und wie ichsie liebe!" sagte ich verzweifelt. Ryan sah mich eindringlich an.
„Warum sagst du ihr dann nicht einfach, dass du sie liebst?"murmelte Ryan leise. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen undwar kurz davor auszurasten.
„Weil ich es nicht darf! Ich darfsie nicht lieben, okay?! Ich bin nicht gut genug für sie! Sie hatwas besseres verdient als so ein Wrack wie mich! Ich kann ihr nichtdas geben, was sie will! Ich kann nicht zulassen, dass sie mitjemandem wie mir zusammen ist!"
Ryan sah mich verwirrt an.„Was redest du da, Bro? Was meinst du damit? Du bist kein Wrack! Dubist perfekt für sie!" sagte Ryan mit ernster Stimme.
Ichstand vom Bett auf und schüttelte den Kopf. Dann stürmte ich ausdem Zimmer und ging ins Badezimmer, bevor ich noch komplettausrastete. Ich nahm das Fläschchen mit den Kapseln aus meinerTasche und schluckte eine. Dann umklammerte ich den Plastikbehälterund ging zurück ins Zimmer.
„Ich kann ihr nicht antun, mit soeinem Wrack wie mir zusammen zu sein, Ryan... es geht nicht! Ichwürde sie innerlich fertig machen! Ich würde ihr nur Problememachen! Ich würde sie zum Weinen bringen! Es geht nicht!" sagteich verzweifelt. Die ersten Tränen liefen über meine Wangen undRyan sah mich total entgeistert an, weil er gar nicht wusste, was mitmir los war.
„Was redest du, Justin? Du bist kein Wrack!"versuchte er mir zu erklären.
„Du hast doch keine Ahnung!"Ich schmetterte das Fläschchen auf den Boden und einige Kapselnflogen raus und verteilten sich über den Boden. „Ich habDepressionen, Mann! Ich bin krank! Ein Wrack! Nutzlos!" schrie ich,bevor ich mich auf mein Bett setzte und anfing zu heulen.
Ichhörte, dass Ryan aufstand und die Tabletten aufsammelte und in denBehälter zurückpackte, den er auf meinen Nachttisch stellte. Dannsetzte er sich neben mich und legte einen Arm um mich.
„Du hastDepressionen?" fragte Ryan mich mit leiser Stimme.
Ich nickteund weinte weiter und Ryan schlang beide Arme um mich. Ich vergrubmein Gesicht an seiner Brust und krallte meine Finger in seinenRücken. Bei Ryan hatte ich keine Probleme meine Gefühle zu zeigen,wir kannten uns seit dem Kindergarten. Trotzdem war er der erste, dervon meinem Geheimnis erfahren hatte. Ich wollte es doch niemandemerzählen.
Verdammt.
„Wie lange weißt du das schon?"wollte Ryan wissen, als ich mich ganz abrupt wieder erholt hatte.
Sowar das bei Depressionen... ganz plötzlich änderten sich dieGefühle.
„Vor einem halben Jahr hat mir der Arzt die Diagnosegegeben. Aber seit einem Monat ist es schlimmer geworden." erklärteich Ryan ruhig.
Er sah mich schockiert an und wusste garnicht so wirklich, was er sagen sollte.
„Justin... hat der Arztdir verboten zu arbeiten?"
Ich nickte stumm und starrte aufden Boden.
„Du bist seit einem halben Jahr auf Tour, obwohl dues gar nicht darfst?!" fragte er mit lauter Stimme.
Erneutnickte ich einfach nur, denn mir fehlten die Worte um irgendwas zusagen.
„Hast du Scooter nichts von der Diagnose gesagt? Er istdein Manager und er muss davon erfahren, wenn ein Arzt dir verbietetzu arbeiten!"
Ich seufzte und fuhr mir durch die Haare.
„Niemand weiß davon Ryan... du bist der Erste. Als Scootermich gefragt hat, was der Arzt gesagt hat... da hab ich gelogen undgesagt, ich wäre gesund. Ich wollte mir nicht eingestehen, dass ichkrank bin. Ich dachte mit der Zeit gehen die Depressionen weg... ichdachte, jetzt wo Amélie Vorband ist, dass alles besser wird. Abergar nichts wurde besser... es wird immer schlimmer." flüsterte ichleise und ich war den Tränen schon wieder so nahe. Aber diesmalschaffte ich es sie zurückzuhalten.
„Du musst es Améliesagen, Justin. Du musst es auch Scooter und deinen Eltern sagen. DieTour für den Januar musst du abbrechen. Du machst dich kaputt!"verlangte Ryan von mir. Ich schüttelte den Kopf und sah ihneindringlich an.
„Das muss zwischen uns bleiben. Bitte, Ryan!Ich werde den Januar noch überstehen und dann ist die Tour eh vorbeiund ich mache 'ne Pause! Aber bitte versprich mir, dass du esniemandem erzählst! Niemandem! Auch nicht Selena!" flehte ich ihnverzweifelt an. Wieso hatte ich es ihm überhaupt erzählt?
„Bro...mit Depressionen ist nicht zu spaßen. Die können sich schlagartigverschlimmern... bis zum Suizid. Du bist schon soweit, dass du dichfast täglich mit irgendwelchen Drogen volldröhnst! Irgendwann machtdein Körper das nicht mehr mit!"
Ich sah ihn verzweifeltan und seufzte.
„Ryan... ich bitte dich... behalte es fürdich. Es ist mein Leben, es sind meine Entscheidungen und ich willnicht, dass irgendjemand erfährt wie scheiße es mir geht. Bitteversprich mir, dass du nichts sagst!"
Ryan biss sich auf derUnterlippe rum und nickte schließlich.
„Okay. Ich sag esniemandem. Aber sobald du zusammenbricht, pack ich mit der Wahrheitaus." sagte Ryan ernst.
„Okay. Danke, Alter."
Ichgriff zu den Kapseln und nahm mir noch eine Anti Depressiva raus, dieich schluckte. Ryan musste nicht wissen, dass es schon die Zweite warund ich vorhin schon eine geschluckt hatte. Langsam hatte ich dasGefühl als würden die Tabletten nicht mehr wirken, als würden siemeine 'Schmerzen' nicht mehr betäuben. Aber ich konnte jetzt nichtzu Za rüber und mir einen Joint drehen, dann wäre Amélie wiedersauer auf mich.
Deshalb legte ich mich einfach ins Bett unddeckte mich zu. Ich starrte an die Decke und hoffte, dass ich schnellin einen traumlosen Schlaf fiel.
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Life is like a dance.
Fanfic**Life is like a dance. Sometimes you lead, sometimes you follow.** Dies ist die Geschichte von Amélie Bender - einer Schülerin aus Berlin. Und Justin Bieber - einem Weltstar. - Life is like a dance © by KimLovee (Re-Upload hier auf Wattpad, da...