Kapitel 324

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Justins Sicht:

Schweißgebadet wachte ich auf und schreckte hoch. Ich sah mich um und bemerkte, dass ich immer noch in meinem Zimmer der Rehab saß. Zitternd fasste ich mir an die Lippen. Es war, als spürte ich immer noch Amélies Wange auf meinen Lippen. Dieser Traum war eindeutig zu real gewesen.

Als ich über meine Wangen strich, spürte ich etwas nasses zwischen meinen Fingern. Ich hatte im Schlaf geweint und war auch jetzt kurz davor zu weinen.

Verzweifelt atmete ich ein und aus und versuchte das Zittern unter Kontrolle zu bringen. Mein Herz schlug rasend schnell gegen meine Brust und es schmerzte bei jedem Schlag, als hätte mir jemand ein Messer dort reingerammt. Das war der schlimmste Albtraum, den ich jemals gehabt hatte.

Ich hatte keine Ahnung wie spät es war, aber ich war hellwach. Ich schlug die Bettdecke weg und stand vom Bett auf um im Zimmer hin und her zu tigern.

Mir war kalt und ich hatte eine Gänsehaut. Dieser Traum hatte mir den letzten Nerv geraubt. Ich schaffte es kaum mich zu beruhigen, aber nach ein paar Minuten konnte ich wieder relativ ruhig atmen. Ich redete mir einfach die ganze Zeit ein, dass es nur ein Traum gewesen war. Ein schrecklicher Albtraum, der niemals wahr werden würde.

Plötzlich wurde die Tür geöffnet und Dr. Sawyer kam mit einem Schokomuffin rein. Er lächelte mich an und hielt mir den Muffin hin.

„Alles Gute zum Geburtstag, Justin!", sagte er freundlich.

Ich war erstaunt darüber, dass er sich an meinen Geburtstag erinnerte. Ich war jetzt offiziell überall volljährig und trotzdem freute ich mich nicht darüber. Was brachte mir schon ein Geburtstag, wenn ich in dieser Anstalt festsaß?

„Danke", murmelte ich leise. Ich musste die ganze Zeit an diesen Albtraum denken und bekam Amélies Worte nicht aus meinem Kopf.

„Wie fühlst du dich mit 21?", wollte Dr. Sawyer neugierig wissen. Ich sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an und zog mir mein T-Shirt aus, damit ich ein frisches anziehen konnte.

„Was glauben Sie, wie ich mich fühle?! Ich sitze hier fest, obwohl ich eigentlich eine Party schmeißen könnte", zischte ich wütend.

Es tat mir leid, dass ich ihn so dumm anmachte, aber ich war einfach so enttäuscht, dass ich keinen meiner Freunde oder meiner Familie sehen konnte. Niemand würde mir gratulieren, ich durfte mir nicht mal die Tweets meiner Fans durchlesen.

„Und was hättest du auf der Party gemacht?", wollte mein Therapeut wissen.

„Keine Ahnung... getanzt, getrunken... Drogen genommen."

Dr. Sawyer seufzte und nickte schließlich.

„Ich hab ein Geburtstagsgeschenk für dich, Justin", flüsterte er lächelnd. Er reichte mir einen Briefumschlag und setzte sich auf den Stuhl am Ende des Raumes. Ich sah den Umschlag verwirrt an und öffnete ihn schließlich.

Dreh dich um.

Ich ließ den Brief fallen und drehte mich ganz langsam um. Hinter mir stand meine Freundin. Mein Mund klappte auf und mir liefen Freudentränen über das Gesicht. Stürmisch rannte ich zu ihr und umarmte sie ganz fest.

„Du bist hier, Baby! Oh mein Gott, du bist wirklich hier! Bevor du irgendwas sagst... ich liebe dich! Über alles!", murmelte ich stürmisch in ihr Ohr.

Amélie krallte ihre Fingernägel in meinen Rücken und hielt mich fest. Ich hörte, dass auch sie leise weinte.

„Ich liebe dich auch, Justin! Alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz", schluchzte sie.

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