Kapitel 18

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Amélie's Sicht:

An meinem Geburtstag wurde ich natürlich von meinem Wecker wach gemacht, denn wir mussten heute relativ früh zum Soundcheck. Warum, wusste ich selbst nicht.

Als ich aufstand und mich umgezogen hatte, ging ich zu den anderen. Irgendwie gratulierte mir gar keiner. Sie taten alle so, als wäre heute kein besonderer Tag. Eigentlich war es mir egal, denn es interessierte sich sowieso niemand für mich. Justin hatte es anscheinend auch aufgegeben um mich zu kämpfen, denn er redete kein bisschen mit mir. Das Einzige mal, wenn wir miteinander redeten, war bei unserem Duett. Ich fand es irgendwie schade, dass er aufgegeben hatte, aber andererseits musste ich jetzt wenigstens nicht mehr versuchen ihm zu widerstehen.

„Amélie?" fragte Justin plötzlich, als wir in der Halle waren. Ich schaute ihn erwartungsvoll an. „Wir proben nochmal das Duett okay?" sagte er dann und ich schaute enttäuscht auf den Boden. Offensichtlich waren alle so sehr mit den Konzerten beschäftigt, das niemand an meinen Geburtstag dachte. Ich war echt traurig darüber, aber was sollte man machen.

Ich nickte nach einer kurzen Pause und Justin und ich verschwanden in einem abgeschnittenen Raum. Wir sangen nochmal unseren Song, aber ich konnte ihn nicht ansehen.

Ich war den Tränen nahe, weil niemand an meinen Geburtstag dachte. „Amélie konzentrier dich bitte." murmelte Justin. Ich schaute ihn verletzt an und nickte stumm. Wir gingen den Song noch öfter durch, bis er irgendwann klappte.

Am Abend vom Konzert war meine Laune immer noch so schlecht, denn bis jetzt hatte mir immer noch keiner gratuliert. Noch nicht mal Denise, Lucas und Nick hatten angerufen. Meinen achtzehnten Geburtstag hatte ich mir echt anders vorgestellt. Ich wollte eine große Party, mit allen meinen Freunden. Stattdessen wurde mir noch nicht mal gratuliert.

Ich tanzte das ganze Konzert über mit einem gezwungenen Lächeln. Ich hasste mein Leben gerade wie die Pest.

Wieso kriegte die Crew es noch nicht mal hin mir zu gratulieren?

War das wirklich zu viel verlangt, einmal 'Alles Gute' zu sagen? Ich wollte nach Hause. Ich wollte zu Denise, Lucas und Nick. Ich wollte zu meinen Eltern, die mir auch nicht gratuliert hatten.


Nach dem Konzert griff ich zu meinem Handy, was endlich klingelte. Meine Mutter rief an. „Hey meine Süße, ich wünsche dir alles gute zu deinem 18. Geburtstag! Feier schön in Amerika. Wir vermissen dich ganz schrecklich." sagte meine Mutter. Mir kamen Freudenstränen, weil endlich jemand an mich dachte. „Danke Mum. Bis jetzt ist mein Geburtstag nicht gerade aufregend. Es hat mir noch niemand gratuliert." murmelte ich traurig. Meine Mutter seuftze und mein Vater lachte im Hintergrund los. Wieso fand er das so lustig? Ich fand es alles andere als lustig.

„Das kommt bestimmt noch." sagte meine Mutter mit einem komischen Unterton. Doch bevor ich nachfragen konnte, hatte sie sich auch schon verabschiedet. Sie legte auf und ich packte mein Handy genervt in die Tasche.

Dann fuhren wir alle in ein Hotel, denn Justin hatte erst übermorgen wieder ein Konzert. Das hieß, morgen würden wir uns fast den ganzen Tag hier in Oakland aufhalten.

Mein Zimmer war mal wieder sehr, sehr schön. Erschöpft legte ich mich auf das Bett.

Niemand hatte mir gratuliert, niemand! Das war der schlimmste Geburtstag meines Lebens.

Die Tränen flossen plötzlich über mein Gesicht. Ich musste einfach alles aus mir raus lassen. „Darf ich rein kommen?" fragte Pattie plötzlich, die an der Tür stand. Ich nickte mit einem leisen Schluchzen und sie kam zu mir rein.

„Irgendwie bist du immer am Weinen, wenn ich mit dir reden." sagte Pattie. Ich musste ein bisschen lachen, denn das stimmte total. In Pattie's Nähe weinte ich immer.

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