Kapitel 72

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Amélie's Sicht:

Wir tanzten den restlichen Abend eng umschlungen und genossen unsere Zweisamkeit. „Und wann ist es bei euch soweit?" fragte Justin's Großmutter plötzlich.
Verwirrt sahen Justin und ich sie an. „Na wann heiratet ihr?" fügte sie grinsend hinzu. Justin sah mich schüchtern an und zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht.. irgendwann?" antwortete Justin lachend. Ich verdrehte die Augen und küsste ihn kurz. Gott ich war wirklich süchtig nach ihm.
„Achso hätte ja sein können, dass ihr euch schon heimlich verlobt habt oder so." murmelte Diane grinsend. Justin wurde rot im Gesicht, aber schüttelte nur den Kopf. Was erwartete Diane von uns? Wenn wir uns verlobt hätten, dann wüsste die Familie das doch als erstes.
„Na dann lass ich euch mal wieder alleine." sagte sie freundlich. Wir nickten uns widmeten uns wieder dem Tanzen.
„Du tanzt gut." flüsterte Justin leise. „Danke, du aber auch." antwortete ich lachend.
„Ach das weiß ich schon." sagte Justin eingebildet. Ich schlug ihm leicht gegen den Oberarm und wurde dafür durchgekitzelt. Schreiend rannte ich durch den ganzen Saal. Wahrscheinlich war eine Hochzeit dafür der schlechteste Zeitpunkt, aber ich wollte auf keinen Fall von Justin durchgekitzelt werden.
„Na habt ihr Spaß?" fragte Pattie lachend. Ich versteckte mich hinter ihrem Rücken. „Sag deinem Sohn er soll mich in Ruhe lassen!" murmelte ich ängstlich. „Ich mach doch gar nichts." flüsterte Justin unschuldig.
Pattie ging einen Schritt zur Seite, aber ich folgte ihr, sodass ich nicht aus meiner Deckung raus kam. „Justin lass sie jetzt in Ruhe." sagte Pattie lachend.
Justin nickte und ich kam aus meinem Versteck hervor.
„Du kitzelst mich." knurrte ich böse. Justin schüttelte den Kopf und kam zu mir.
Er schlang seine Arme um mich und küsste mich leidenschaftlich.

„Siehst du, ich lasse dich in Ruhe." hauchte er in mein Ohr. „Aber nur wenn ich nachher bekomme, was ich will." fügte er ganz leise hinzu, damit Pattie es nicht mitbekam.
„Was willst du denn?" fragte ich unwissend. Natürlich war mir klar, was er wollte und ich wollte es genauso, aber ich tat so, als wüsste ich es nicht, weil ich es aus seinem Mund hören wollte.
„Ich will dich. Ich will deine Haut auf meiner spüren. Ich will dein Stöhen hören. Ich will das wir uns gegenseitig verrückt machen." flüsterte Justin verführerisch, sodass ich eine Gänsehaut bekam.
„Damit hast du gerade angefangen. Ich bin schon verrückt nach dir." antwortete ich leise.
Justin lächelte triumphierend und biss sich leicht auf die Unterlippe.
„Dann ist es wohl Zeit nach Hause zu gehen." sagte er mit sexy Stimme. Ich nickte und nahm seine Hand. Wir verabschiedeten uns von den Gästen, besonders von dem frisch verheirateten Paar, und verschwanden von der Hochzeitsfeier.
Es war inzwischen relativ spät. Wie lange hatten wir denn gefeiert?
Als wir bei Justin zuhause ankamen, fing er sofort an mich stürmisch zu küssen. Wir zogen uns auf dem Weg ins Schlafzimmer die Schuhe aus und schmissen sie in irgendeine Ecke. Als wir im Schlafzimmer waren, schloss Justin die Tür und drückte mich dagegen.
Ich mussten aufstöhnen, als sich unsere Mitten berührten.
Atemlos löste Justin sich von mir. „Ich liebe dich so sehr." flüsterte er.
„Und ich dich erst!" hauchte ich als Antwort.
Wir küssten uns wieder leidenschaftlich und nach und nach flog unsere Kleidung durch den Raum. Justin war mal wieder sehr zärtlich zu mir und er schaffte es mich in den Wahnsinn zu treiben. Wir liebten uns lange uns innig.
Mein ganzer Körper kribbelte, sobald Justin mich berührte. Ich liebte es, seine Hände überall zu spüren.

Als wir beide zum Höhepunkt gekommen waren, legte ich mich in Justin's Arme. Ich kuschelte mich ganz eng an seine Brust und genoss die Wärme, die von ihm ausging.
Wir waren beide ruhig, denn die Stimmung zwischen uns war angespannt. Keiner von uns Beiden wollte daran denken, dass wir uns morgen wieder trennen mussten. Ich wusste nicht, ob ich es überleben würde. Noch ein Abschied... Noch einmal weinen... Noch mal eine endlose Zeit ohne Justin.
Mir lief eine Träne über das Gesicht, gefolgt von noch einer und noch einer. Natürlich merkte Justin das, denn meine Tränen tropften auf seine nackte Brust.
Er sah mich besorgt an und strich mir zärtlich durch das Haar.
„Wieso weinst du Shawty?" fragte Justin traurig. Ich zog die Decke über uns und kuschelte mich immer dichter an Justin, während ich diesmal in die Decke weinte.
Justin schlang seine Arme um mich und drückte mich an sich. Ich hörte seinen unregelmäßigen Herzschlag und bekam noch mehr Tränen in den Augen. Sechs Wochen würde ich diesen Herzschlag nicht hören. Sechs verdammte Wochen!
„Shawty rede mit mir, was ist los?" fragte Justin besorgt. Ich schluchzte und vergrub mein Gesicht an seiner Brust.
„Ich will nicht wieder fliegen." murmelte ich unverständlich an seiner Brust.
„Was?" fragte er verwirrt. Es war logisch, dass er mich nicht verstanden hatte, immerhin hatte ich total genuschelt.
Ich kam ein bisschen hoch und sah ihm in die Augen. Als er mein verheultes Gesicht sah, bemerkte ich den Schmerz in seinen Augen. Es tat ihm weh, wenn ich weinte. Er strich sanft über meine Wange und blickte mir tief in die Augen. Anderen Jungs wäre es egal gewesen, wenn die Freundin weinte. Die hätten nur auf die Brüste gestarrt. Justin war anders. Er sah mir nicht auf die Brüste, sondern guckte mir die ganze Zeit in die Augen.
„Ich will nicht wieder fliegen." wiederholte ich leise, als ich mich ein bisschen beruhigt hatte. Justin seufzte und kam mit dem Oberkörper hoch, um mich in den Arm zu nehmen.
„Ich will auch nicht, dass du fliegst. Aber es muss sein. Ich muss arbeiten und du musst zur Schule." sagte Justin beruhigend. Leider beruhigte mich die Tatsache, dass ich in die Schule musste überhaupt nicht.
Plötzlich kamen mir Zweifel auf. Was, wenn wir uns in den sechs Wochen auseinander lebten? Was, wenn Justin ein anderen Mädchen fand. Eins, dass aus Amerika kam und jede Minute mit ihm verbringen konnte. Ich hatte so eine Angst, dass wir unserer Beziehung nicht stand halten konnten.

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