Life is like a dance.

Kapitel 85

Amélies Sicht:

Während ich rannte, liefen Tränen über mein Gesicht. Meine Schminke war wahrscheinlich total verschmiert, aber das war mir relativ egal.
Meine Klamotten und meine Haare klebten von der Cola. Wie konnten die mich nur so fertig machen? Was hatte ich ihnen getan?
Sie waren doch sowieso nur eifersüchtig auf mich, weil ich mit Justin Bieber zusammen war. Die sollten sich schämen! Am liebsten würde ich zurückgehen und ihnen in die Fresse schlagen, aber ich hatte keine Kraft dazu. Außerdem war Marc viel stärker als ich und ich war jemand, der keine Gewalt anwendete.
Als ich endlich zuhause war, klingelte ich, weil ich meinen Schlüssel zuhause vergessen hatte.
Justin musste eigentlich die Tür öffnen, weil meine Eltern arbeiten waren.
Nach zwei Minuten tat er es endlich.
Er sah immer noch verschlafen aus und stand in Jogginghose vor mir. Obenrum trug er natürlich nichts.
Als er mich sah klappte sein Mund auf.
Ich schluchzte und schlang sofort meine Arme um ihn. Er taumelte ein Stück zurück und erwiderte meine Umarmung.
„Was ist passiert, Shawty?" fragte er verwirrt.
Er wollte sich aus unserer Umarmung lösen, aber ich drückte ihn noch enger an mich, sodass er keine Chance hatte zu entkommen.
„Wieso bist du nass? Was ist los? Rede mit mir!" verlangte er von mir. Ich ließ ihn los und schloss endlich die Haustür. Dann ging ich wortlos nach oben, um mir endlich die nassen Klamotten auszuziehen.
Justin folgte mir ins Bad und fragte immer wieder, was los war. Ich antwortete ihm nicht, weil ich beinahe vom Weinen erstickte. Ich zog mich bis auf die Unterwäsche aus und schmiss die Sachen in die nächste Ecke. Dabei schrie ich mir die ganze Wut aus meinem Körper.

„Ich hasse Schule! Ich hasse es!" schrie ich aufgebracht.
Justin wirkte noch geschockter und schlang erstmal seine Arme um mich, um mich zu beruhigen.
„Shawty sieh mich an! Schau mir in die Augen!" ich tat was er sagte und guckte ihm genau in die Augen. „Was ist passiert?" fragte er mit sanfter Stimme.
Er strich mir über die Wange und sein Blick füllte sich plötzlich mit Wut.
„Dein Auge ist blau... Wer hat dich geschlagen?" fragte er aufgebracht.
Ich schaute in den Spiegel und erkannte mein blaues Auge. Na super, als ob der Kuss nicht schon genug gewesen wäre.
„Es war Marc oder?" ich schwieg... „Hat Marc dich geschlagen?!" fragte Justin wütend. Ich hasste es, wenn er wütend war, aber ich konnte es ihm nicht verübeln.
„Ja..." gestand ich schließlich. Justins Mund klappte auf. „Der kriegt eins auf die Fresse! Ist der Penner noch in der Schule? Ich fahr da jetzt sofort hin und transportiere ihn ins Krankenhaus!" schrie Justin.
Er rauschte an mir vorbei, aber ich hielt seine Hand fest und stoppte ihn. „Justin das bringt doch nichts! Lass es.. bitte!" flehte ich.
Ich wollte nicht, dass Justin ihn schlug. Es war Körperverletzung und ich hatte keine Lust, dass Justin wegen mir vor Gericht musste. Außerdem würde LA Reid dann wieder Stress machen.
„Okay... und wieso bist du nass?" fragte Justin mit ruhiger Stimme. Innerlich war er immer noch auf 180, aber er versuchte es zu überspielen.
„Mirandas Freundin hat mir Cola über den Kopf geschüttet. Du... du solltest vielleicht auch wissen, dass Marc mich geküsst hat.. und weil ich ihn weggedrückt habe, hat er mich geschlagen." flüsterte ich leise.

Justin war jetzt noch geschockter. „Er hat dich geküsst?!" fragte er sicherheitshalber nach. Ich nickte stumm und ließ Justins Hand nicht los. „Ich fahr jetzt nicht zur Schule, aber wenn ich ihn noch einmal sehe kriegt der von mir eins auf die Fresse!" sagte Justin.
Wahrscheinlich wollte er ihn jetzt nicht schlagen, weil er sah, wie fertig ich schon war. Eine Prügelei würde das ganze nicht besser machen.
Justin näherte sich mir wieder und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Wir reden gleich weiter darüber, gehe erstmal duschen.. du klebst." flüsterte Justin sanft.
Ich küsste ihn zärtlich und lächelte ihn anschließend an.
„Machst du mir was zu essen?" fragte ich ihn mit einem süßen Hundeblick im Gesicht. Justin grinste und nickte. „Klar, Shawty."
Dann verschwand er aus dem Raum und ließ mich alleine zurück.
Ich nahm mir ein Abschminktuch und wischte mir die ganze Schminke von meinem Gesicht, bevor ich mich unter die Dusche stellte und mir die Cola aus den Haaren wusch. Es dauerte eine Zeit lang, weil ich meine Haare gleich zweimal wusch.
Als ich endlich fertig war, zog ich mich um. Ich entschloss mich für einen schwarzen BH, den man vorne öffnen konnte. Darüber zog ich einfach nur eine khaki Bluse, die ich offen ließ. Justin hatte sowieso nichts dagegen, wenn ich ein bisschen mehr Haut zeigte.
Untenrum zog ich mir eine gemusterte Hotpans an.
Ich überlegte kurz, ob ich mich schminken sollte, aber ich entschied mich dagegen. Justin liebte mich auch ohne Schminke und ich wollte sowieso nicht mehr zurück in die Schule.
Zumindest nicht heute...