Kapitel 142

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Amélies Sicht:


Ich sah Nick mit verwirrtem Blick an und lehnte meinen Kopf gegen Justins Brust. Er schlang seine Arme um meinen Bauch und verschränkte unsere Finger miteinander. Wenn Justin nicht hier wäre, würde ich schon zusammengebrochen am Boden liegen. Er gab mir Kraft um mit der ganzen Situation klarzukommen.

„Was für eine Bitte?" fragte ich mit zitternder Stimme. Nick hustete noch einmal los und seufzte leise, nachdem er sich wieder beruhigt hatte.

„Ich möchte, dass du mein Tanzstudio leitest. Denk dir Choreografien aus, bring diese Choreos den Gruppen bei und gewinne Meisterschaften." flüsterte Nick leise.

Mein Mund klappte auf, als er seine Bitte aussprach. Das konnte er doch nicht ernst meinen.

„Du willst mir dein Tanzstudio vererben?" fragte ich fassungslos. Justins Griff um meinen Bauch wurde noch fester und er drückte mir ab und zu einen Kuss auf den Hinterkopf oder auf meine Wange.

„Ja ich möchte dir mein Tanzstudio vererben." stellte Nick noch einmal klar. Ich drehte mich einmal zu Justin um und hatte schon wieder fast Tränen in den Augen.

„Ich kann das Tanzstudio nicht leiten. Du weißt, dass ich in Amerika lebe. Wie soll das gehen, Nick?" fragte ich verwirrt.

Es war zwar süß von ihm, dass er mir das Tanzstudio vererben wollte und mich zur Trainerin machen wollte, aber die meiste Zeit war ich in Amerika und ich konnte eine Gruppe schlecht von Amerika aus trainieren.

„Dann leitet Denise das Tanzstudio und du trainierst nur, wenn du in Deutschland bist. Ich möchte halt nur sichergehen, dass mein Tanzstudio in guten Händen ist und nicht eventuell abgerissen wird oder so. Versprichst du mir, dass du Training machst? Gerade jetzt, wo ich im Sterben liege." murmelte Nick.

Ich schloss meine Augen und atmete tief ein.

„Sprich nicht die ganze Zeit davon, dass du sterben wirst." sagte ich verletzt. Ich war wirklich ganz kurz vorm Weinen und merkte, dass es nicht lange dauerte, bis die ersten Tränen kamen.

„Ich werde aber sterben, Amélie. Es hat keinen Sinn diese Tatsache zu verdrängen!" meinte Nick mit ernster Stimme.


Jetzt war für mich wieder alles vorbei. Ich fing an zu weinen und zu schluchzen. Justin hielt mich ganz fest in seinen Armen, aber trotzdem sagte er nichts. Er blieb ganz ruhig und versuchte einfach nur mich mit sanften Küssen zu beruhigen.

„Ich will aber nicht, dass du stirbst! Ich komm damit nicht klar! Ich kann die zwei Wochen jetzt kein Training machen, wenn du im Sterben liegst! Verdammt Nick, es geht nicht!" schrie ich verzweifelt. Justin seufzte in mein Ohr und drückte mir einen Kuss auf die Wange.

„Shh beruhig dich, Shawty." hauchte er mir leise ins Ohr.

Ich gab wirklich mein bestes, nicht so extrem zu heulen, aber es war nicht machbar.

„Doch es geht! Ich möchte, dass du Training machst. Du kannst die zwei Wochen, die ich noch lebe, nicht bei mir im Krankenhaus verbringen. Es ist mein Wunsch, dass du dein Leben weiterlebst. Und gerade wenn du tanzt, vergisst du doch alles um dich herum. Justin kann dir ja helfen beim Trainieren." flüsterte Nick leise.

„Okay ich werde in den zwei Wochen Training machen." murmelte ich schließlich.

Nick lächelte zufrieden und ich löste mich aus Justins Umarmung, um mich auf Nicks Brust zu legen. Er stöhnte kurz vor Schmerzen, aber schlang dann doch seine Arme um mich.

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