Kapitel 327

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Amélies Sicht:

Tell me something I need to know
Then take my breath and never let it go
If you just let me invade your space
I'll take the pleasure, take it with the pain.

Ich hatte die komplette Strophe lang die Augen geschlossen und fühlte die Melodie. Während ich diese Zeilen sang dachte ich nur an Justin, an seine Küsse und an seine Berührungen, die langsam zu verblassen schienen. Diese Erinnerung verfielen langsam zu Asche und verschwanden aus meinen Gedanken, doch ich versuchte mich krampfhaft daran festzuhalten.

Justin durfte nicht aus meinen Gedanken verschwinden. All diese Momente mit ihm waren ein Teil von mir und machten mein Leben aus.

Doch nach fünf Monaten, die ich ihn nun nicht mehr gesehen hatte, vergaß man langsam, wie sich seine Lippen anfühlten, oder seine Hände auf meiner Haut.

And if in the moment I bite my lip
Baby, in that moment you'll know this is
Something bigger than us and beyond bliss
Give me a reason to believe it.

Ich biss kurz auf meine Unterlippe und atmete tief ein und aus, bevor ich mit dem Refrain anfing. Es fühlte sich seltsam an zu wissen, dass dies meine letzte Award Show sein würde, mein letzter öffentlicher Auftritt - ausgenommen vom Konzert, dass ich noch geben würde.

Als ich den Refrain zu Ende gesungen hatte, drehte ich mich um und wartete darauf, dass Abel singend auf die Bühne kam. Doch dies war nicht der Fall.

I know your motives and you know mine...

Geschockt ließ ich das Mikro fallen und sank auf die Knie. Diese Stimme kam mir sofort bekannt vor, weil ich eine Gänsehaut bekam.

Ich hielt meine Hände vor den Mund, um mir einen Schrei zu unterdrücken und begann unwiderruflich zu heulen. Die Tränen flossen nur so über mein Gesicht, während Justin lächelnd auf mich zukam. Er stand ganz dicht vor mir und bückte sich, um mein Mikro aufzuheben. Er hielt es vor mich und ich stand mit zittrigen Knien auf und nahm es ihm ab. Heulend stand ich vor ihm und schüttelte fassungslos den Kopf und ich konnte erkennen, dass Justin ebenfalls weinte. Jedoch konnte er sein Weinen sehr gut mit einem Lächeln überspielen, sodass niemand etwas davon mitbekam.

And if in the moment you bite your lips.

Ich konnte es nicht glauben, dass er wirklich vor mir stand. Das komplette Publikum war leise. Alle starrten gebannt auf die Bühne, während Justin die Strophe von The Weeknd sang. Fünf Monate hatte ich ihn nicht gesehen. Fünf Monate.

Und jetzt stand er einfach so vor mir? Das musste ein Traum sein.

Mein Herz schlug rasend schnell in meiner Brust und ich konnte das Zittern kaum unterdrücken. Justin lächelte und löste seinen Blick nicht ein einziges Mal von meinen Augen, als wären sie das Schönste, das er je gesehen hatte.

I'll make it feel like the first time...

Er legte seine Hand an meinen Hintern und zog mich eng an sich ran, sodass ich noch tiefer in seine Augen gucken konnte, die von den Tränen ein bisschen schimmerten. Ich schüttelte weiterhin fassungslos den Kopf und fühlte mich, als hätte ich den Verstand verloren.

Justin kniff mir leicht in meinen Hintern, während ihm eine Träne über die Wange lief. Ich sang meinen Part mit zittriger Stimme, ohne mich von seinem Blick zu lösen und irgendwie schafften wir es unser Duett zuende zu singen, bevor ich ihm heulend in die Arme fiel und meine Arme ganz fest um seinen Hals schlang.

Justin erwiderte meine Umarmung nur zu gerne, jedoch spürte ich, dass er sich das Heulen unterdrückte. Ich wollte ihn küssen, wollte meine Lippen auf seinen spüren, doch Justin kam mir zuvor und legte seine samtig weichen Lippen auf meine.

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